In Indien gibt es 5 große Yogawege (Karma-, Jnana-, Bhakti-, Hatha- und Rajayoga).

In meinen Yogakursen unterrichte ich Hatha Yoga, der sich stark auf Quellentexte (Veden, Yogasutren von Patanjali, Hathapradipika, Gheranda Samhita u.a.) bezieht.

Das Mantra-Singen entspringt der Bhakti Tradition als dem Yoga der Hingabe.

Hatha kann mit Notwendigkeit oder Zwang übersetzt werden und weist auf einen Weg hin, der auch mal etwas herausfordernd sein kann und Durchhaltevermögen braucht, dieses aber auch fördert. 

Hatha Yoga basiert auf einem methodischen System, welches vom Grobstofflichen zum Feinstofflichen tendiert. 

Zu Beginn stehen innere Qualitäten, die sich auf andere oder uns selbst beziehen (Yamas & Niyamas). Dies sind z.B. Satya (Wahrhaftigkeit), Ahimsa (Gewaltlosigkeit), Samtosa (Zufriedenheit), Aparigraha (Nichtanhaften), Tapas (Disziplin) oder Svadhyaya (Selbststudium).

Die nächsten Stufen sind die Asanas (Körperhaltungen), aber auch Kriyas (Reinigung von z.B. Darm, Magen, Speiseröhre, Mund, Augen), Mudras (oft aktivierend und Verbindung von Asanas und Atemübungen), Pranayama (kontrollierte Atmung), Pratyahara (zurück ziehen der Sinne) und verschiedene Stufen der Meditation (Samyama). 

Yoga ist vor allem Erfahrung in einer umfassenden Praxis, geführt von den Quellentexten, dem Yogalehrer und eigener Intuition.  

Yoga kommt aus dem Nordwesten Indiens und hat ca. 3000 Jahre alte Wurzeln. Die Sprache der Quellentexte ist Sanskrit. 

Das Wort Yoga kommt von der Sanskritwurzel Yuj und bedeutet wörtlich übersetzt "zusammmen kommen, vereinen" oder modern ausgedrückt "Integration". Aspekte, die zusammenhängen, in Wechselwirkung stehen und sich gegenseitig bedingen. Dies verweist zum einen auf das Zusammenspiel verschiedener Aspekte und Ebenen in uns (Körper, Atem, Gedanken, Gefühle, Psyche, feinstoffliche Ebene) und zum anderen auf die Verbindung von Makrokosmos und Mikrokosmos als die Beziehung zwischen uns und größeren Zusammenhängen und umgekehrt. 

Yoga ist eines von 6 Darshanas in Indien. Dies sind die großen philosophischen Systeme. Demnach ist Yoga kein Wellness, keine Gymnastik, keine Entspannungstechnik.

Es geht um Erkenntnis, Bewusstseinserweiterung und -vertiefung.

Eine Atmosphäre der Ruhe und Klarheit, die uns laut Yogaquellen in die Tiefe unseres Daseins hinein schauen lässt - Gewahrsein von Stille, die unser Herz mit einem tiefen Frieden erfüllt.